Rückblick auf die 44. Legislaturperiode |
 |
1. Staatspolitik und Rechtsordnung
94.409 |
Parlamentarische
Initiative (Büro NR) Vorsorgeregelung für Parlamentsmitglieder |
|
Initiative
parlementaire (Bureau CN) Réglementation en matière de prevoyance applicable aux
députés |
Bericht des Büros des Nationalrates: 06.05.1994 (BBl III,
1561 / FF III, 1549)
Stellungnahme des Bundesrates: 13.06.1994 (BBl III, 1578 /
FF III, 1568)
Ausgangslage
Die neue Ruhestandsregelung sieht vor, dass der Bund jedem
Parlamentsmitglied jährlich 5000 Franken für die Vorsorge zukommen lässt. Dieser Betrag
kann entweder als Kapitalabfindung oder als Ruhestandsrente bezogen werden. Die Rente
beträgt höchstens 2000 Franken im Monat, und zwar nach einer Amtszeit von 12 Jahren. Die
vorgeschlagene Regelung wird die Bundeskasse mit 3,7 bis 5,9 Millionen Franken belasten,
je nach der von den Mitgliedern getroffenen individuellen Wahl.
Verhandlungen
NR |
15.06.1994 |
AB 1994, 1088 |
SR |
06.10.1994 |
AB 1994, 1055 |
Der Nationalrat lehnte vier Nichteintretens- und
Rückweisungsanträge deutlich ab. In der Debatte erhielt der Bundesrat, der sich gegen
die Mehrausgaben gewandt hatte, zweimal einen symbolischen Denkzettel. Zunächst wurde ein
Antrag Pini (R, TI), welcher die Besoldungen der Magistratspersonen um 30 % senken wollte,
nur mit 82 gegen 39 Stimmen abgelehnt, und sodann wurde überraschend ein Antrag Hubacher
(S, BS) angenommen, der das Ruhegehalt eines Ratsmitgliedes nach 12 Jahren auf 12,5
Prozent des entsprechenden Ruhegehaltes eines Bundesrates festlegen wollte. Nachdem
Hubacher seinen Antrag umgehend wieder zurückgezogen hatte, wurden die Neuerungen mit 94
gegen 31 bzw. 91 gegen 27 Stimmen gutgeheissen. - Der Nationalrat schrieb anschliessend
noch eine parlamentarische Initiative Stucky (R, ZG) ab (93.432, Bezüge der Mitglieder
der eidgenössischen Räte).
Der Ständerat beschloss oppositionslos
Nichteintreten. Das Büro führte in seinem schriftlichen Bericht aus, es sei zur
Überzeugung gekommen, dass im jetzigen Zeitpunkt die Leistungen des Bundes an die
Vorsorge der Ratsmitglieder in keiner Weise erhöht werden sollten.
Legislaturrückblick 1991-1995 - © Parlamentsdienste Bern
|